Hocheinradfahren, also das Fahren auf Einrädern mit besonders hohem Sattel, kennt man sonst nur aus dem Zirkus. Dort sieht man Artisten in luftiger Höhe darauf balancieren und jonglieren. Und selbst unter klassischen Einradfahrern ist das »Giraffen-Fahren« nicht besonders verbreitet, wie man in Fachkreisen das Hocheinradfahren gern nennt. Doch der Elmshorner MTV von 1860 e.V. wollte genau damit die Leistungsfähigkeit seiner Einradsparte beweisen und startete am 2. September 2023 den Rekordversuch »meiste Hocheinräder bei einer gemeinsamen Fahrt (800-m-Strecke)«.
Zirkustrick vs. Breitensport
Seit mehr als sieben Jahren tritt der Verein aus Elmshorn (D) regelmäßig auf Regio-Cups in Schleswig-Holstein an, wo die Sportler liebevoll ausgearbeitete Küren auf ihren Hocheinrädern zeigen. Organisiert von Einrad-Fan Matthias Müller hatten sich Begeisterte vom EMTV und befreundeten Vereinen im Elmshorner Krückaustadion versammelt.
Hier war die Anzahl der Fahrenden wichtig: Mehr als die 65 Personen, die den Weltrekord 2008 in Regensburg (D) erzielt hatten, mussten gemeinsam zwei Runden um den Sportplatz drehen – ohne jegliche Hilfestellung und ohne dabei abzusteigen. Mengenmäßig war diese Aufgabe nicht einfach zu lösen. Denn es wurden sehr viele Leute benötigt, die ein solches Gefährt freihändig fahren können – und Hocheinradfahren ist eher eine Nischensportart.
Aufgeregt versammelten sich die Teilnehmenden auf der Tartanbahn des Sportplatzes und hielten sich vor dem Start an den Händen oder an den aufgestellten Fußballtoren. 122 Rekordjäger gingen an den Start und mussten 400-Meter-Bahn zweimal umrunden. Würden es alle über die Ziellinie schaffen?
Zweimal 400-Meter fahren – in 1,40 Meter Höhe
Langsam setzen sich die Hocheinräder in Bewegung, durch Halten der Hände zu kleinen Gruppen verbunden. Doch schon in der ersten Kurve der Schock: ein Mädchen gerät ins Straucheln und muss vom Einrad steigen. Enttäuscht, aber unverletzt verlässt sie die Bahn, bevor Nachfolgende über ihr Einrad fallen könnten. Weitere Personen müssen auf ähnliche Weise absteigen und eine besonders junge Teilnehmerin muss das erste Stück an der Hand geführt werden, sodass auch sie nicht gezählt werden kann. Doch dann das glückliche Ende:
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