Wie andere Veranstaltungen auch, sind Spiele im Vereinsfußball ganz besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Für viele Vereine sind die verkauften Tickets aber häufig die Haupteinnahmequelle. Was tun, wenn diese plötzlich wegbricht? Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat für den Weg durch die Krise einen kreativen Fahrplan gefunden und damit obendrein einen erfolgreichen Weltrekordversuch auf die Beine gestellt.
Unter dem Motto »Leute, macht die Bude voll« hatte der Verein zum wirtschaftlichen Kampf gegen den viralen Gegner aufgerufen. Bis zum Stichtag 8. Mai 2020 sollten mehr virtuelle Eintrittskarten verkauft werden, als je zuvor. Denn auch andere Fußballvereine hatten derartige Spendenaktionen mit virtuellen Ticketverkäufen auf dem Zettel, doch der 1. FC Lok wollte sie zahlenmäßig alle übertreffen.
Bewertet wurde diese Aktion in der Rekordkategorie »meiste verkaufte Eintrittskarten für ein virtuelles Fußballspiel«. Dabei geht es um die Anzahl der für ein lediglich imaginär stattfindendes Fußballspiel verkauften Eintrittskarten. Diese müssen nach den Rekordregeln für mindestens 1 EUR verkauft werden und den Käufern als »echtes« gestaltetes Ticket zugänglich gemacht werden, beispielsweise als Print-at-Home-Online-Ticket.
Als persönliches Ziel wollten die Organisatoren dabei den bisherigen Zuschauerrekord des Clubs verbessern, der zum Zeitpunkt der Planung bei 120.000 Zuschauern liegt. Diese kamen im Jahr 1987 zum Europapokalspiel des Vereins gegen Bordeaux. Mit Beginn der Planung noch als so gut wie unerreichbar eingeschätzt, kommt die selbst gesetzte Bestmarke mit zunehmenden Erfolg der Lok-Spendenaktion schnell in greifbare Nähe. Die Fans freuen sich sehr, ihren Verein auf diese Weise zu unterstützen und beteiligen sich fleißig am Rekordvorhaben. So stehen am Abend des Stichtages sensationelle 182.371 verkaufte Tickets auf der Zähleruhr.
Die Unterstützer des 1. FC Lokomotive Leipzig haben es geschafft, und ihren Verein zum Weltrekordhalter der Saison gemacht. Gemeinsam mit ihm erzielten sie den Weltrekord für die »meisten verkauften Eintrittskarten für ein virtuelles Fußballspiel«. Und auch wenn derzeit die Spiele nicht vor Live-Publikum stattfinden können, hat der Verein seine virtuellen Zuschauer erfolgreich ins Stadion geholt.
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