Vom 10. – 12. Februar 2023 feierte die Modellbaumesse »Modell Leben« nach zweijähriger Zwangspause ihren Neustart in Erfurt (D). In gleich zwei Messehallen erlebten Besuchende ein vielseitiges Modellbauparadies. Ob Flugzeuge, Autos, Eisenbahnen, Panzer, Schiffe, Trucks, Bagger oder Multikopter – so gut wie alle Bereiche der Modellbauszene waren hier vertreten.
Am Sonntag, dem letzten Messetag bildete ein offizieller Weltrekordversuch den gelungenen Abschluss der Veranstaltung. Organisiert wurde dieser von Modellbau-Fan Raik Stäber, der in der Messehalle hauptsächlich einen umfangreichen Parcours für Modelltrucks präsentierte. Beim Rekordversuch in Erfurt stand allerdings ein Zug im Mittelpunkt des Interesses. Dieser sollte offiziell zum weltweit »schwersten Modellbahn-Zug (Nenngröße II/Spur G)« gekürt werden.
Modellbau-Fan Raik Stäber organisiert Rekordversuch
Beim Rekordversuch dürfen nur Modelleisenbahn-Produkte in Nenngröße II verwendet werden, was einem Maßstab von 1:22,5 entspricht. Für den erfolgreichen Erstrekord musste der Zug mindestens 750 kg wiegen und aus eigenem Antrieb auf einer ebenen Schienen-Strecke 100 Meter weit fahren, um auch beladen seine Fahrtüchtigkeit zu beweisen.
Im Vorfeld musste also genau geplant werden, womit die Zuggarnitur bis zum Endgewicht beladen werden kann und trotzdem fahrtüchtig bleibt. Denn erst nach dem erfolgreichen Ende der Testfahrt ist der Rekordversuch geglückt.
RID-Rekordrichterin Laura Kuchenbecker war nach Erfurt gekommen, um den Rekordversuch direkt auf der Messe zu prüfen. Schon am Morgen wurde die Zuggarnitur in ihrem Beisein gewogen.
Nun kam es also »nur noch« auf die erfolgreiche Probefahrt an. Insgesamt bestand der Zug aus drei elektrisch betriebenen Lokomotiven, die 27 mit Stahlplatten beladene Wagen zogen. In der Mittagsstunde setzte sich der Zug langsam in Bewegung. Leider nur sehr langsam – etwas schien mit Technik und Getriebe der mittleren Lok nicht zu stimmen. Nach etwa einem Viertel der Strecke kam der Zug vollständig zum Stehen.Ist der Weltrekord damit gescheitert?
Die Rekordrichterin erlaubte Stäber und seinem Team einen zweiten Versuch. Nachdem die fehlerhafte Lok und zusätzlich etwa 50 kg Gewicht entfernt wurden, startete der erneute Anlauf. Dieses Mal kam der etwa 20 Meter lange Zug besser voran. Unter Jubelrufen der Zuschauenden fuhr das Fahrzeug ins Ziel.
Jetzt konnte Kuchenbecker das Ergebnis verkünden: Mit einem Gesamtgewicht von 769 kg erzielte Raik Stäber den Weltrekord für den »schwersten Modellbahn-Zug (Nenngröße II/Spur G)«. Sehr erleichtert über den doch erfolgreichen Ausgang seines Rekordversuches wurde Raik Stäber von RID-Rekordrichterin Laura Kuchenbecker mit einer Rekordurkunde ausgezeichnet.Fotos: Messe Erfurt GmbH