Der Staffelsee im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Bayern (D) ist bekannt für seine idyllische Landschaft mit Alpenpanorama und seine Qualitäten als Badesee. Zwischen den Anliegergemeinden Seehausen, Murnau und Uffing verkehren regelmäßig die Fahrgastschiffe der »Staffelsee Motorschifffahrt GmbH & Co. KG«. Um zu zeigen, was sein Elektro-Solar-Schiff »Staffelseerin« kann, wollte Geschäftsführer Gerry Meyer am 26. April 2024 einen Weltrekord nach Bayern holen.
Mobilitätswende mit Weltrekord auf Bayerischem Staffelsee
Dabei ging es um die »weiteste im Elektro-Fahrgastschiff mit einer Batterieladung gefahrene Distanz«. Mit nur einer Ladung sollte das rein elektrisch angetriebene Passagierschiff so weit wie möglich am Stück fahren. Für den Weltrekord mussten Meyer und Team mindestens 100 Kilometer zurücklegen. Damit das klappt, wurde ein genauer Plan ausgearbeitet. Denn eine wohl dosierte Geschwindigkeit und möglichst wenige Kurven sind wichtig, um mit der Ladung weit zu kommen. Außerdem war gutes Wetter vonnöten, damit die Solarzellen auf dem Dach für zusätzlichen Strom bei der autarken Fahrt sorgen können. Auf Basis der 96 Kilowatt Batteriespeicherkapazität kalkulierte Meyer mit 18 Stunden Dauerleistung. Bei einer Geschwindigkeit von 7 km/h liegt der Verbrauch bei etwa 5 Kilowatt pro Stunde.
Insgesamt 14 Fahrerinnen und Fahrer waren beim Weltrekordversuch dabei. Neben Gerry Meyer steuerten Leonie Meyer, Flori Angermeier, Josi Angermeier, Maxi Bott, Paloma Ziegelmeier, Dominikus Guglhör, Martina Guglhör, Franz Guglhör, Lena Kaufmann, Torsten Grunwald, Georg Thoma, Carola Thoma und Schiffspatin Christine Huttner die Staffelseerin. Zwei der Fahrerinnen hatten sogar erst am Vortag den Schiffsführerschein bestanden.
18 Stunden Dauereinsatz: Elektro-Solar-Schiff beendet Weltrekord-Fahrt
RID-Rekordrichterin Laura Kuchenbecker überprüfte die zurückgelegte Strecke mit einem mobilen Navigationsgerät, um bestmögliche Genauigkeit zu gewährleisten. Die für den Weltrekord erforderliche Strecke wurde am Nachmittag erreicht – ab dann wurde die Leistung weiter ausgebaut. Bei der Rekordfahrt waren keine Fahrgäste an Bord, doch bei der allerletzten Runde stiegen Freunde und die Familien der Kapitäne hinzu. Die Batterieladung durfte nicht zu tief fallen, da dies nicht gut für die Lebensdauer des Akkus ist. Zum Ende der Rekordfahrt um 20:12 Uhr fuhr Kapitän Franz die Staffelseerin ans Ufer zurück – mit 9 Prozent Restladung.
Anschließend feierten die Initiatoren die neue Bestleistung an Bord der MS Seehausen. Dies wird sicherlich nicht der letzte Weltrekord zum Thema E-Mobilität gewesen sein, der zeigt wie ausdauernd diese Antriebsart ist.
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