KLEIN, SCHNELL, MIT SCHIRM – FLIEGEND ZUM WELTREKORD

von smilden

»Speedriding« bedeutet, im Tiefflug die Berge hinuntersausen, einzig mit einem Gleitschirm von 8 – 14 m² ausgestattet, der tempogeladene Kurvenmanöver im freien Gelände ermöglicht. Dazu Ski unter den Füßen, die frische Spuren in unberührte Schneepassagen setzen. Dabei geht es normalerweise mit mehr als 100 km/h den Hang herunter. Diese Extremsportart, bei der die Athleten sämtlichen Gesetzen der Gravitation trotzen, setzt messerscharfe Konzentration voraus.

Einer der es kann, ist der Südtiroler Armin Senoner (I). Und die beeindruckende Kulisse der Königspitze in den Ortler Alpen, mit einer Gipfelhöhe von 3.859 m war der auserkorene Austragungsort für seinen Weltrekordversuch. Dort wollte Senoner den bestehenden Weltrekord des Franzosen Francois Bon knacken, der bis dato mit erstaunlichen 146,46 km/h den Weltrekord für den »schnellsten Gleitschirmflug« hielt.

Bon gilt als Miterfinder dieser recht jungen Sportart, deren rechtliche Situation in Deutschland erstaunlicherweise gänzlich ungeregelt ist, während in anderen Ländern Lizenzen vorausgesetzt werden. Das »Speed Flying« oder »Speedriding« ist eine Form des Gleitschirmfliegens, die als sehr risikoreich eingeschätzt wird. Verwendet werden dazu Gleitschirme mit sehr kleiner Fläche und entsprechend größerer Geschwindigkeit.

Doch am 19. März 2015 in Sulden (I) hat der Weltrekordversuch des Südtirolers alle rechtlichen Bestimmungen erfüllt, und die Geschwindigkeit wurde nach Empfehlung der FAI (Weltluftsportverband) mit einer speziellen Luftsport-GPS-Technologie von DigitalAlps aufgezeichnet. Demnach raste Armin Senoner mit unglaublichen 152,9 km/h über die Königspitze hinweg, in die Ferienregion Ortler Sulden hinab, seinem neuen Weltrekord entgegen!

Fotos: © Hannes Niederkofler, 8artproduction, Flo Hagena

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