ERSTER ORIGAMI-ROBOTER

von Olaf Kuchenbecker

Wie am 7. August 2014 in der Fachzeitschrift »Science« veröffentlicht, ist es einem Team von US-amerikanischen Wissenschaftlern um Rob Wood vom Wyss Institute und Sam Felton von der Harvard’s School of Engineering and Applied Sciences (SEAS) gelungen, einen Roboter aus flachgelegtem Papier und Plastik zu konstruieren, der sich nach Origami-Art auffaltet, um dann selbstständig davonzulaufen.

Verantwortlich für den Faltvorgang ist die mittlere von fünf Materialschichten, die aus Polystyrol mit elektrischen Kontakten besteht. Wird Strom angelegt, erhitzen sich die äußeren Polymerschichten auf 100 ºC, wodurch sich das Material in vorher festgelegte Winkel verbiegt. Nach dem Abkühlen ist das Material hart und hat sich in die vorgesehene Form transformiert – bereit loszulaufen, was es dank entsprechender Programmierung der einfachen Schaltkreise und der beiden seitlich angebrachten batteriebetriebenen Elektromotoren auch umgehend tut.

Damit erzielt der Faltkrabbler den Weltrekord für den »ersten Roboter, der sich selbst aufbaut und danach selbstständig eine Funktion ausführt«. Doch er ist weit mehr als ein lustiges Spielzeug:

Origami-Roboter könnten Leben retten helfen. Eine mögliche von vielen denkbaren Anwendung wären beispielsweise Rettungsroboter, die nach Erdbeben im flachen Zustand in Hohlräume geschickt werden, wo sie sich entfalten und nach Verschütteten suchen können.

Fotos: Seth Kroll, Wyss Institute