Georg Kirner hat in seinem Leben schon viel erlebt. 137 Länder bereiste der Rentner aus Baldham in Oberbayern (D) im Laufe der Jahre. Zwei dieser Reisen hatten es besonders in sich: zu Fuß reiste er im Alter von 62 Jahren zum Nordpol – 4 Jahre später dann auch zum Südpol.
Mit 100 kg Schlitten im Gepäck – Rekordwanderung übers Eis
Seit seiner Kindheit träumt Georg »Schorsch« Kirner von der großen Weite der Welt, jenseits der Berge hinter der Alm der Großmutter. Später nahm der Bayer selbst in die Hand, das Unbekannte zu entdecken. Ganz besonders reizte Kirner die unwirtliche Umgebung der Antarktis, angeregt von den Geschichten über das berühmte Wettrennen zum Südpol. Bevor er sich von Baldham (D) aus auf den Weg zum ewigen Eis machte, erlebte Kirner jedoch erst viele andere Abenteuer, wie er Moderatorin Claudia Pupeter bei »Heimat der Rekorde« (BR, D) erzählte, wo seine Abenteuer vorgestellt wurden.
Die Rückkehr in seine Heimat, das Haus, in dem er gemeinsam mit seiner Frau Renate lebt, war dabei nicht immer selbstverständlich. Bei -30 Grad Celsius und eisigen Winden ist eine Reise zur Arktis und Antarktis wahrlich kein Spaziergang. Nach Nächten mit wenig Schlaf, in denen die Expeditionsteilnehmer das Zelt wegen des Sturms festhalten mussten, ging es tagsüber durch das ewige Eis – einen 100 kg schweren Schlitten mit Ausrüstung und Lebensmitteln im Schlepptau. In der Antarktis wurde es einmal besonders kritisch, als die Gruppe eine Woche lang in einem Schneesturm gefangen war und die Nahrung knapp wurde. Glücklicherweise fanden Kirner und seine Begleiter 20 km entfernt ein Depot mit Nahrung.
Expeditions-Weltrekord im hohen Alter
Bereits für einen jungen Menschen wären die Expeditionen Kirners, zu Fuß und ganz ohne technische Hilfsmittel, eine Herausforderung. Im Jahr 1999, auf seiner Reise zum Nordpol, war »Schorsch« jedoch schon 62, 2003 am Südpol dann 67 Jahre alt. Das macht Georg Kirner zum Stichtag 26. Mai 2021 ganz offiziell zur »ältesten Person beim Wandern zum Nord- und Südpol«. Die Erfüllung seines Traums scheint die Abenteuerlust des rüstigen Rentners fürs Erste gestillt zu haben, heute genießt er lieber die Zeit in seinem Haus in Baldham.
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