»LITTLE HOME« – BAU-WELTREKORD IN BERLIN

von Olaf

»Bauen. Helfen. Obdach schenken.« – Unter diesem Leitspruch agiert der Verein »Little Home« unter Leitung von Sven Lüdecke. In eintägigen Workshops in mittlerweile 24 Städten werden kleine Häuser gefertigt, die der Verein lokal Bedürftigen zur Verfügung stellt. Zum fünfjährigen Jubiläum des Projekts sollte nun ein Bau-Event der Superlative stattfinden, um dem Verein mit einem erfolgreichen Weltrekord die öffentliche Aufmerksamkeit zu geben, die er für seine Projekte benötigt. Für die »meisten Teilnehmenden an einem eintägigen sozialen Minihaus-Bauprojekt« mussten mindestens 100 Menschen einen ganzen Tag lang gemeinsam Minihäuser bauen und diese dabei auch fertig stellen.

»Little Home« als Chance für die Rückkehr ins System

Die mobilen 3,2 m² großen Wohnboxen sind aus Holz. im Inneren gibt es eine Matratze, ein Erste-Hilfe-Set, ein Feuerlöscher, ein Regal und eine Campingtoilette. Die kleinen Bleiben sollen Obdachlosen eine sichere Unterkunft und so als Übergangslösung einen möglichen Weg zurück ins System bieten.

Am Morgen des 13. August 2022 ist von den zukünftigen Häusern allerdings noch nichts zu erkennen. Allerdings liegt jede Menge Baumaterial auf dem Toom-Parkplatz in Berlin-Friedrichshain (D) bereit: 12 Paletten OSB-Platten, 30 kg Schrauben, 50 Liter Farbe und 800 Holzleisten. In maximal 12 Stunden Zeit sollen daraus im Rahmen des Weltrekordversuches zehn »Little Home« entstehen. Neben dem Zeitrahmen ist Bedingung für einen erfolgreichen Weltrekord, dass dabei funktionstüchtige Minihäuser entstehen, die tatsächlich an Bedürftige gegeben werden.

Dies zu überprüfen, war RID-Rekordrichterin Laura Kuchenbecker nach Berlin gekommen. Sofort nach ihrem Startsignal begann die Aufteilung der Teams an die verschiedenen Stationen: Seitenwände, Bodenkonstruktion, Farbanstrich und viele mehr. Zunächst wurden die einzelnen Bauteile angefertigt, bevor die Häuser zusammengesetzt wurden. Jedes der von einem Unternehmen gesponserten Bauteams arbeitete unter Anleitung eines erfahrenen Litte-Home-Teammitgliedes.

Bald waren die Funktionen der verschiedenen Bauteile erkennbar. Nach etwa der Hälfte der Zeit wurden die Minihäuser zusammengesetzt, dann begann der Ausbau: Außen Anstrich und Anbringen von Holzleisten zum Schutz vor Vandalismus, innen Einpassen von Bettunterbau und Tisch. Außerdem musste das Dach mit Dachpappe verkleidet werden.

Werden die zehn Minihäuser rechtzeitig fertig?

Kurz vor 20 Uhr wurden die auf Rollen gebauten Häuser vor dem Toom-Baumarkt zur Begutachtung aufgereiht. RID-Rekordrichterin Kuchenbecker konnte das Ergebnis des Tages verkünden:

Mit 100 Teilnehmenden und zehn fertiggestellten Minihäusern erzielt der Verein »Little Home e.V.« den neuen Weltrekord für die »meisten Teilnehmenden an einem eintägigen sozialen Minihaus-Bauprojekt«. Stellvertretend für alle Beteiligten wurde Sven Lüdecke von Kuchenbecker mit der verdienten RID-Rekordurkunde ausgezeichnet.

Übrigens: Das erste Haus wurde noch am selben Abend einem Obdachlosen zur Verfügung gestellt. Er hatte vom Rekordversuch erfahren, kam vorbei und erhielt prompt das erste der zehn zu vergebenden Häusern. Die weiteren neun warteten bei Redaktionsschluss noch auf ihre neuen Bewohner.

Fotos: Was Gutes e.V. (2); Little Home e.V. (5)

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