KITA UND ALTENHEIM AUS NRW BEPFLANZEN MEISTE GUMMISTIEFEL MIT BLUMEN

von laurakuchenbecker

Jemand pflanzt Blumen in Gummistiefeln. Doch die Rede ist nicht von einem Gärtner oder Landwirt, der sich bestiefelt um sein Gewächs kümmert. Vielmehr geht es um die nachhaltige Nutzung von gebrauchten Gummistiefeln als Blumentopf. So bekommen diese ein zweites Leben, anstatt im Müll zu landen.

Vor diesem Hintergrund wollte die evangelische Kindertageseinrichtung Astrid Lindgren aus Gronau-Epe (D) zusammen mit dem Altenheim St. Agatha Domizil einen offiziellen Weltrekordversuch durchführen. Dabei sollten die weltweit »meisten bepflanzten Gummistiefel in Reihe« präsentiert werden.

Eine kurze Geschichte der Gummistiefel

Die Gummistiefel, wie wir sie kennen, haben wir unter anderem dem amerikanischen Chemiker Charles Goodyear zu verdanken. Er stieß in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zufällig auf das Verfahren der »Vulkanisation«. Damit wird aus Naturkautschuk Gummi gewonnen. Aus Gummi werden schließlich wasserdichte Stiefel, die auch bei Kälte flexibel bleiben. Zu Beginn war die Nachfrage insbesondere beim Militär und bei Landwirten groß. Heute erfreuen sich Gummistiefel als Modeobjekt an Beliebtheit – und natürlich ebenso als Motivation für Kinder in große Pfützen zu springen.

Jung und Alt geben gemeinsam Gummi für Weltrekord

Zunächst mussten mindestens 500 Gummistiefel organisiert werden, da die Reihe erst ab dieser Zahl von bepflanzten Stiefeln vom Rekord-Institut für Deutschland als rekordverdächtig galt. Nach mehreren Monaten gelang es den Organisatoren um Kita-Mitarbeiterin Sandra Kolhoff die benötigten Gummitöpfe zu sammeln. Schließlich fand der generationsübergreifende Weltrekordversuch im Upcycling am 29. Juni 2025 statt. Aktiv dabei waren sowohl die Kleinen von der Ev. KiTa Astrid Lindgren, als auch die Betagten des St. Agatha Domizils. Darüber hinaus unterstützen zahlreiche Hände der zwischenliegenden Altersgruppen den Weltrekordversuch.

Somit trafen sich am sonnigen Tag des Rekordversuches zahlreiche Beteiligte, um in die gesammelten Stiefel jeweils ein Loch in die Sohle zu bohren. Dann wurden diese mit Erde befüllt und mit Blumen bepflanzt. Anschließend wurden die so gefertigten Upcycling-Blumentöpfe lückenlos in einer Reihe an den KiTa-Zaun angebracht. Mit jeder Nummer, mit der ein weiterer bepflanzter Stiefel versehen wurde, kamen die zielstrebigen Rekordler ihrem Ziel näher. Schließlich war es so weit: Stolze 517 umfunktionierte Schuhwerke hängen prächtig begrünt am Zaun. Damit erzielt die Kindertagesstätte Lindgren mit dem Agatha Domizil den offiziellen RID-Weltrekord für die »meisten bepflanzten Gummistiefel in Reihe«.

Die Rekordler setzen ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und generationsübergreifende Zusammenarbeit. Einnahmen und Spenden fließen unter anderem in die Stiftung »Kinder brauchen Musik« des Hamburger Kindermusikers Rolf Zuckowski.

Fotos: Stm-fotografie