FULDA IST »INKLUSIVSTE REGION DEUTSCHLANDS«

von Olaf Kuchenbecker

Im Allgemeinen ziehen ungewöhnliche Jubiläen auch ungewöhnliche Maßnahmen nach sich, um die Anlässe entsprechend angemessen zu feiern. So nahm Rainer Sippel, der Geschäftsführer von »Antonius – Netzwerk Mensch« in Fulda (D) im Jahr 2015 den 111. Gründungstags des vom Netzwerk betriebenen Heims zum Anlass, nicht nur einen neuen Wettbewerb ins Leben zu rufen, sondern dazu auch den ehemaligen Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller in einer so genannten »Stadtwette« herauszufordern.

Gewettet wurde, dass es Möller nicht schafft, in Stadt und Region Fulda 111 Bespiele und Initiativen für Inklusion zu finden, also dem gelungenen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Bereits Anfang des Jahres, beim Rosenmontagsumzug in Fulda, dem größten in ganz Hessen, waren die Fuldaer Bürger aufgerufen worden, ihre Beispiele für gelungene Inklusion einzureichen, die dann von einer prominent besetzten Fachjury untersucht, bewertet, und mit Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien honoriert wurden.

Auch die Aktion Mensch konnte als Kooperationspartner und Förderer gewonnen werden, und so wurde die Stadtwette am 25. September 2015 in einem von Rudi Cerne moderierten großen Galaabend in der Orangerie in Fulda mit zahlreichen Showeinlagen gebührend gefeiert, und dort die inklusiven Preisträger präsentiert.

Und auch RID-Rekordrichterin Eva Ricarda war an diesem Abend nach Fulda gekommen. Denn nach Recherchen des REKORD-INSTITUT für DEUTSCHLAND steht die Region Fulda mit der Zahl von 131 inklusiven Initiativen deutschlandweit an der Spitze, was auch vom deutschen Bundestag bestätigt wurde. Und so erzielt Fulda den Deutschland-Rekord für die »Region mit den meisten inklusiven Initiativen«, was noch am Abend mit der Übergabe der Rekordurkunde offiziell bestätigt wurde.

Und beeindruckend ist in der Tat, dass die hier zu Grunde liegenden Beispiele nicht nur von einigen wenigen Aktiven durchgeführt wurden, sondern durch eine hohe Zahl daran beteiligter Menschen gekennzeichnet wird. Insofern können sich alle Einwohner von Stadt und Landkreis Fulda völlig zu Recht Rekordhalter nennen, und haben durch ihre Initiativen nachhaltig dazu beigetragen, den Weg zu bereiten, damit zukünftig alle Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben realisieren können. Denn ein solidarischer und respektvoller Umgang miteinander entspricht dem eigentlich Wesen des Menschen, was aus vielfältigen Gründen oft vergessen wird.

Fotos: Arnulf Müller

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