DARMSTADT HOLT VIELFÄLTIGEN LESE-WELTREKORD

von laurakuchenbecker

Seit 100 Jahren gibt es das PEN-Zentrum Deutschland e.V. – anlässlich dieses Jubiläums gab es einen Weltrekordversuch in Darmstadt (D).

Dieser wurde am 26. Juni 2025 vom PEN Deutschland im Rahmen einer Lesung von Autor und PEN-Mitglied Stefan Gemmel in Kooperation mit der Leserattenservice GmbH organisiert. Schauplatz war das Merck-Stadion am Böllenfalltor. Wo sonst Fußball gespielt wird, versammelten sich am Rekordtag über 2.000 Kinder, um Weltrekordgeschichte zu schreiben. Genauer gesagt ging es um die »meisten Nationalitäten im Publikum einer Autorenlesung«.

Veranstaltung für Demokratie und Meinungsfreiheit

Hier geht es um die gemeinsame Teilnahme von Menschen aus möglichst vielen verschiedenen Nationen an einer Veranstaltung – dies passt hervorragend zu den Werten des PEN. Schließlich setzen sich die Schriftstellervereinigungen für die Literatur und die Meinungsfreiheit in ihren jeweiligen Ländern ein. Dabei steht PEN für »Poets, Essayists, Novelists«. Ursprünglich wurde die Vereinigung 1921 in England gegründet und setzt sich heute für verfolgte und unterdrückte Schriftsteller und Schriftstellerinnen ein.

Die »PEN-Lesung Darmstadt« richtete sich an Kinder, die im Rahmen der Veranstaltung an die Themen Demokratie und das Recht auf freie Meinung herangeführt werden sollten. Dabei wurden diese Aspekte von Kinderbuchautor Stefan Gemmel in eine interaktive Lesung verpackt. Bereits Monate vor dem Rekordversuch wurde von der Leserattenservice GmbH Einladungen an Schulen in ganz Darmstadt verschickt. Denn mindestens 50 verschiedene Nationalitäten forderte das Rekord-Institut für Deutschland für den ersten offiziellen Weltrekord der neuen Kategorie. Um dies zu überprüfen, war RID-Rekordrichterin Laura Kuchenbecker nach Darmstadt gereist.

Alle Nationalitäten werden miteinbezogen – anwesende Kinder jubeln!

Neben der Anzahl der Nationen war es auch wichtig, dass das Publikum der Lesung aufmerksam folgte. Daher versuchte Gemmel, möglichst alle anwesenden Nationalitäten in seine Lesung miteinzubeziehen und kindgerecht zu vermitteln, was es bedeutet, seine Meinung nicht frei äußern zu dürfen. So machte er die Funktionen von Demokratie und die Schönheit der Vielfalt für die jungen Lesungsgäste greifbar. Das kam bei seinem Publikum gut an: Begeistert lauschten sie der Veranstaltung und brachten sich lautstark an den geforderten Stellen ein. Aber während der Lesung aus dem Buch »Mumienwächter« war es mucksmäuschenstill. Schließlich wollte niemand etwas von der spannenden Geschichte über die Mumie aus der Geisterbahn verpassen.

Endlich: Nach fast eineinhalb Stunden Autorenlesung konnte Kuchenbecker das Ergebnis verkünden. Kinder und Lehrkräfte mit exakt 74 Nationalitäten besuchten die Lesung. Mit dieser Anzahl zertifizierte die Rekordrichterin den neuen Weltrekord für die »meisten Nationalitäten im Publikum einer Autorenlesung«. Feierlich zeichnete sie Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN Deutschland, sowie Stefan Gemmel mit der RID-Urkunde aus. Ebenfalls vor Ort war Hanno Benz, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, der den Anwesenden persönlich gratulierte.

Mit diesem Weltrekord zeigt PEN Deutschland, dass Lesen verbindet – über Sprachen und Kulturen hinweg. Das RID gratuliert Stefan Gemmel, dem PEN-Zentrum Deutschland e.V. sowie allen teilnehmenden Schulklassen samt Lehrkräften im Publikum herzlich zu diesem außergewöhnlichen Weltrekord.

Fotos: Eva Pfitzner Leserattenservice GmbH (3), PEN-Zentrum Deutschland (1)

Das könnte Sie auch interessieren: