Bei Extremsportlerin Tanja Höschele läuft es. Denn sie konnte bereits bei zahlreichen Bestleistungen beeindrucken, bei denen es auf die Beine ankommt. Häufig musste sie sich dabei 24 Stunden lang fortbewegen. Höschele legte beispielsweise den »längsten Nonstop Treppenlauf« vor, sowohl Outdoor im Team als auch auf einem Stairmaster. Vor über sechs Jahren holte die Rekordjägerin aus Straubenhardt (D) ihren ersten RID-Weltrekord, als sie bei den »meisten in 24 Stunden in Gegenrichtung erklommenen Rolltreppenstufen (Damen)« ihre körperliche Ausdauer demonstrierte.
Höscheles Ausdauer und ihre sportliche Leidenschaft zeigen sich regelmäßig in ihren erfolgreichen Weltrekorden. Am 16. Oktober 2024 wollte sie den Aussichtsturm »Himmelsglück« im Nordschwarzwald (D) auf- und ab laufen – 12 Stunden lang. Um in dieser neuen Kategorie erfolgreich zu sein, muss Höschele mindestens 12.800 Höhenmetern zurücklegen. Bisher gibt es eine entsprechende Bestleistung lediglich in der Herren-Kategorie. Hier liegt der Rekordwert bei 16.000 Höhenmetern, von denen sich die Mindestanforderung der Damen-Kategorie ableitet.
Im Schwarzwald – aber nicht auf dem Holzweg
Beim »Himmelsglück« handelt es sich um einen 50 Meter hohen Aussichtsturm in der Gemeinde Schömberg, dessen Plattform schönste Schwarzwaldlandschaft im Panoramablick präsentiert. Mit der »Flying Fox«, einer waggonlosen Zipline-Seilbahn für Einzelpersonen, können Adrenalinjunkies die Aussicht sogar in einem »Waldflug« genießen.
Tanja Höschele hat allerdings etwas anderes vor. Pünktlich um 07:00 Uhr morgens legt sie los. Zu dieser Zeit ist der Wald um den Turm herum noch in dichten Nebel gehüllt – magisch. Aber Achtung: Nebel macht die Metallstufen rutschig, was sich glücklicherweise ändert, sobald die Sonne aufgegangen ist.
Aussicht auf Turm-Rekord
Nach einigen Stunden bekommt die Rekordlerin Krämpfe im Bein. Doch Höschele bleibt standfest und arbeitet mit Magnesium dagegen. Nicht zu unterschätzen ist die Motivation durch ihre Freunde, die am Fuß des Turmes warten und sie unterstützend anfeuern.
Für den Weltrekord müssen die insgesamt 300 Stufen 128 Mal auf- und abwärts gelaufen werden – so kommt man auf den Mindestwert von 12.800 Höhenmetern. Tatsächlich gelingt es der Extremsportlerin erst kurz vor Ablauf der Zeit, ihre 128. Runde zu laufen, die den Weltrekord markiert. Eine weitere Runde schafft sie vor Ablauf der Zeit noch: Mit dem Endergebnis von 12.900 Höhenmetern erzielt sie den Weltrekord. Nach diesem erfolgreichen Marathon für die »meisten in 12 Stunden mit Treppenaufstieg erzielten Höhenmeter (auf- und abwärts, Aussichtsturm)« fühlte sich Tanja Höschele erschöpft und euphorisch. Das RID freut sich mit!