AHNENFORSCHER AUS ERFURT HAT GRÖSSTE FAMILIENSTAMMTAFEL

von laurakuchenbecker

Lutz Klingebiel aus Erfurt in Thüringen (D) beforscht seit über 40 Jahren unverdrossen seine Ahnen und hat damit nun einen Weltrekord erzielt.

Die Neugier für das Hobby entfachte den noch damals jungen Lutz Klingebiel als er auf die Ahnentafel seines Vaters stieß. Später fand er im spärlichen DDR-Telefonbuch Erfurts den Architekten Johannes Klingebiel, obwohl der angehende Ahnenforscher jemand ganz anderen gesucht hatte. Von dem Architekten bekam er eine Lichtpause des Familienwappens geschenkt. Damit war der Grundstein für seine Jahrzehnte dauernde Arbeit gelegt. Seitdem ergründet der Thüringer leidenschaftlich die Vergangenheit seiner Vorfahren.

Zur Zeit der DDR war es für Lutz noch schwer, mit Hilfe von Telefon- und Kirchenbüchern an umfassende Informationen über die Klingebiels zu gelangen. Unermüdlich hielt er seine Funde auf Karteikarten fest, bis er schließlich nach der Wendezeit auch in der BRD Nachforschungen anstellen durfte. Georg Klingebiel, ein Freund und Verwandter, unterstützt ihn dabei und stellt sein Elternhaus als Präsentationsfläche für die Ergebnisse der Ahnenforschung zur Verfügung.

Lutz Klingebiel findet über 17.000 Vorfahren und Vorfahrinnen

Nach jahrzehntelanger Ahnenforschung erfreut sich Lutz Klingebiel nun an 17.800 ausfindig gemachten Vor- und teilweise auch Nachfahren. Doch wie präsentiert man diese am besten? Eine überdimensionierte Familienstammtafel wurde angefertigt. Aus Platz- und technischen Gründen wurde die Familienstammtafel so angelegt, dass die Nachfahren der weiblichen Klingebiels nicht mehr aufgeführt werden. Somit sind ausschließlich die 3.435 Namen der männlichen Nach- und Vorfahren der Klingebiels auf eine 16 Meter breite und 1,5 Meter hohe LKW-Plane aufgedruckt.

Diese Familienstammtafel wird auf dem Dachboden des Elternhauses von Georg Klingebiel in Böseckendorf (D) ausgestellt. Das Dorf des Landkreises Eichsfeld befindet sich an der nordwestlichen Grenze Thüringens zu Niedersachsen. Heute stellt das denkmalgeschützte Gebäude von 1573 das Stammhaus der Familie dar: die »Klingebiel’sche Heimatstube«.

»Diese Kombination aus Stammhaus und Stammtafel ist weltweit einzigartig«, schwärmt Lutz Klingebiel von der zu seinem 70. Geburtstag eingerichteten Tafel.

Vorfahren auf LKW-Plane werden zur Rekord-Stammtafel

Zehn Jahre später prüfte das Rekord-Institut für Deutschland die bedruckte Klingebiel’sche Familienstammtafel anhand der als Überraschung von Georg Klingebiel und der Tochter des Rekordaufstellers, Brit Eschbach, eingereichten Unterlagen. Mit der Rekordgröße von 24 Quadratmetern wurde das Objekt zum Stichtag 25. Mai 2025 offiziell als »größte Familienstammtafel« zertifiziert. Und das pünktlich zum 80. Geburtstag des Ahnenforschers. Wir gratulieren doppelt.

Fotos: Familie Klingebiel

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