Jede Sammelleidenschaft hat ihren Anfang. So auch die von Jörg Schulisch aus dem unterfränkischen Heigenbrücken (D), der vor Jahren eine Garage voll mit alten Motorrädern der ihm völlig unbekannten Marke BAUER erwarb. Die Neugier des Motorradsammlers war geweckt und so vermehrten sich diese ersten Sammelobjekte zu einer mittlerweile rekordverdächtigen Sammlung.
Vom Sammelfieber infiziert begann Schulisch intensiv zu recherchieren und alles an Wissen zum Fahrzeughersteller »Fahrrad- und Metallwerke L. Bauer & Co.« zusammenzutragen. Demnach startete die Geschichte der BAUER-Werke mit der Firmengründung im Jahr 1911. Ursprünglich in Frankfurt ansässig, war das Unternehmen zunächst nur in der Metallbearbeitung tätig, bevor ab 1918 Fahrradzubehör, ab 1922 komplette Fahrräder und später auch Leichtmotorräder produziert wurden. Nach Jahrzehnten des kontinuierlichen Wachstums und einer immer umfangreicheren Produktpalette, meldete das Unternehmen 1968 schließlich Konkurs an und die Tore der BAUER-Werke schlossen für immer.
Nach den ersten Motorrädern der Schulischen Sammlung kamen auch schnell Fahrräder hinzu. »Mit jedem neuen Objekt wuchs der Wunsch nach mehr«, sagt der Eigentümer der »Moppedscheune«, in der er seine Objekte ausstellt. Da nur wenige Informationen zu den technischen Details der Fahrzeuge zu finden waren, erweiterte Schulisch seine Sammlung dann später um Prospekte, Pläne, Dokumente und Fotos der BAUER-Werke. Auch ungewöhnliche Objekte wie ein BAUER-Lehrvertrag oder Autogrammkarten von BAUER-gesponserten Radrennfahrern befinden sich im Portfolio. Ob Anzeige oder Zange, eines haben alle gesammelten Objekte gemeinsam: Selbstverständlich sind sie alle mit dem Logo der BAUER-Werke gekennzeichnet.
Ein großer Wunsch von Jörg Schulisch – die offizielle Zählung und Anerkennung seiner Sammlung – ist am 25. Oktober 2018 in Erfüllung gegangen. Denn mit den 440 Objekten in seiner Sammlung erzielt er tatsächlich denWeltrekord für die »größte private Sammlung markenspezifischer Objekte eines Fahrzeugherstellers«. Und ein Ende ist keinesfalls absehbar, denn der »Jäger der Objekte« ist stets auf der Suche nach neuen Relikten aus der Blütezeit der BAUER-Werke.
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